Winter
Fünf Schneeflocken
Fünf Schneeflocken fallen auf die Erde nieder.
Das erste Schneeflöckchen macht sich den Spaß
und setzt sich mitten auf die Nas’.
Das zweite Schneeflöckchen setzt sich auf das Ohr
und kommt sich dort ganz lustig vor.
Das dritte Schneeflöckchen klettert hoch hinauf
und setzt sich auf das Köpfchen drauf.
Das vierte Schneeflöckchen setzt sich auf die Wange
und bleibt dort auch nicht lange.
Das fünfte Schneeflöckchen setzt sich auf deinen Mund
und glaubt, der Schnee, der ist gesund!
Draußen schneit es
Draußen schneit es still und weiß.
An Dach und Bäumen hängt das Eis.
Von fern ein Schlittenglöckchen klingt,
ein Silberstern durchs Fenster blinkt.
Im Ofen helles Feuer knackt,
die Mutter steht am Herd und backt.
Der Schneemann
Der Schneemann auf der Straße
trägt einen weißen Rock,
hat eine rote Nase
und einen dicken Stock.
Er rührt sich nicht vom Flecke,
auch wenn es stürmt und schneit.
Stumm steht er in der Ecke
zur kalten Winterszeit.
Doch tropft es von den Dächern
im ersten Sonnenschein,
da fängt er an zu laufen
und niemand holt ihn ein.
Robert Reinick
Fünf Brüder gehen durch den Wald
Fünf Brüder gehen durch den Wald,
der Weg ist hart, die Luft ist kalt.
Der erste sagt: «Oh, Bruder, schau,
die Wolken hängen schwer und grau.»
Der zweite blickt hinauf zur Höh’:
«Ich bin mir sicher, es gibt Schnee.»
Der dritte schaut und sagt sodann:
«Es fängt ja schon zu schneien an.»
Der vierte hält die Hände auf,
und es fällt weicher Schnee darauf.
Der fünfte ruft: «Ich saus’ nach Haus’
und hole unsren Schlitten raus.
Nun setzt euch drauf und fahrt ganz munter
schnell den großen Berg hinunter!»
Frau Holle
Pille, palle, polle,
da oben wohnt Frau Holle.
Sie schüttelt ihre Betten aus,
da kommen weiße Flöckchen raus.
Ticke, tacke, tocke,
da kommt eine riesige Flocke.
Sie setzt sich auf den Gartenzaun
und möchte dort ein Häuschen baun.
Weihnachten
Nüsseknacken
Holler, boller, Rumpelsack,
Niklas trug sie huckepack,
Weihnachtsnüsse gelb und braun,
runzlig, punzlig anzuschaun.
Knackt die Schale, springt der Kern:
Weihnachtsnüsse ess’ ich gern.
Komm bald wieder in mein Haus,
alter, guter Nikolaus!
Der schönste Baum
Ich kenne ein Bäumchen gar fein und zart,
das trägt euch Früchte seltener Art.
Es funkelt und leuchtet mit hellem Schein
weit in des Winters Nacht hinein.
Das sehen die Kinder und freuen sich sehr
und pflücken vom Bäumchen – und pflücken es leer!
Volksgut
Der Frühling
Schneeglöckchen
Tief in der Erde vom Schnee bedeckt,
hat sich das Schneeglöckchen gar gut versteckt.
Still liegt es drin, macht die Augen zu.
Schlummert schon lange in süßer Ruh.
Da scheint die Sonne, es regnet sacht,
da hat das Schneeglöckchen bei sich gedacht:
«Dort, auf der Erde im Sonnenschein,
möchte ich wieder ein Blümelein sein.»
Schneeglöckchen reckt sich – guckt aus dem Beet,
seht, wie fest es auf den Beinen steht.
Hört ihr es läuten? Das klingt aber fein,
Schneeglöckchen läutet den Frühling ein.
Die Knospe
Schaut ein Knöspchen aus der Erde,
ob es nicht bald Frühling werde;
wächst und wächst ein ganzes Stück.
Sonne warm vom Himmel scheint,
Regen überm Knöspchen weint,
Knöspchen wird bald grün und dick.
Seine Blätter öffnet’s dann,
fröhlich fängt’s zu blühen an.
Frühling wird es, welch ein Glück!
Ostern
Drunten an den Gartenmauern
Drunten an den Gartenmauern
hab ich sehn das Häslein lauern.
Eins, zwei, drei:
Legt ’s ein Ei.
Lang wird’s nimmer dauern.
Und nun sucht in allen Ecken,
wo die schönen Eier stecken:
Rot und blau,
grün und grau
und mit bunten Flecken.
Mein Osterei
Hier sitzt ein Osterhase
im frischen grünen Grase.
Und hier kommt noch ein Häschen,
das schnuppert mit dem Näschen.
Die Ohren spitzen beide
und fangen an voll Freude,
die Eier zu verstecken
in Wiese, Wald und Hecken,
die roten und die blauen –
wie werden die Kinder da schauen!!!